Delta Cafés und Campo Maior

Die Firma Delta Cafés ist sicherlich ein Symbol des nationalen und internationales Erfolgs einer portugiesischen Firma. Rui Nabeiro, Jahrgang 1931, gründete Anfang der 60er die Kaffee-Marke, die heutzutage jedes Kind in Portugal kennt.

Ob der Milchkaffee „Galão“, der Espresso „Bica“, der weniger starke Espresso „Carioca“, Pingado, Meia de Leite und, und, und – Portugal und die Kaffee-Lebens-Kultur hängen untrennbar zusammen.

Delta Cafés und die Stadt Campo Maior in der südlichen Provinz Alentejo ebenfalls.

Als Junge schmuggelte Rui Nabeiro, wie so viele Menschen in der portugiesisch-spanischen Grenzregion, Kaffee nach Spanien. Als Selfmademan ist er heute Inhaber einer Unternehmensgruppe, die in Portugal einen Marktanteil von 35% inne hat. Aber auch in den spanischen Regionen Extremadura (Badajoz, Cáceres), Castilla-La Mancha (Ciudad Real, Albacete) und Andalusien (Sevilla, Córdoba) ist die Marke vertreten. Sie agiert dort unter dem Namen Novadelta España und konkurriert mit Firmen wie Nestlé und Kraft.

Trotz des wirtschaftlichen Erfolgs hat Nabeiro seine Heimatstadt Campo Maior nicht vergessen. Seine Fabriken dort beschäftigen um die 2.000 Menschen. Synonym für sein Unternehmen sind anständige Arbeitsplätze, nachhaltige Investitionen, eine weitreichende Sozialpolitik – was wirklich selten ist in den gebeutelten Regionen des portugiesischen Hinterlandes („Interior“). Es geht also auch anders.

Die internationale Richtlinie SA 8000:2001 über die gesellschaftliche Verantwortung von Firmen erhielt Delta Cafés als erstes Unternehmen auf der iberischen Halbinsel und 1998 erwies die Bevölkerung von Campo Maior seinem Sohn die Ehre und errichtete ihm in der Stadt eine Statue: „A Rui Nabeiro“, ist dort zu lesen - „Zu Ehren von Rui Nabeiro“ ein wahrlich großer Mann, dieser „Senhor do café”.

Campo Maior

Die kleine Stadt Campo Maior im Alto Alentejo ist übrigens eine Reise wert. Auch das ganze Umland ist unverfälscht und vor allen Dingen im Frühling und im Herbst wunderschön. Während des Volksfestes „Festas do Povo“ im September ist die ganze Stadt mit Blumen geschmückt und es herrscht eine unbeschreiblich reine Atmosphäre – absolut unvergesslich.

Das war’s für diesmal. Ich hoffe Sie bleiben weiterhin Abonnent.
Bis zum nächsten Mal!

Nuno Oliveira
Übersetzer und Dolmetscher

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